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Asaf Avidan & The Mojos: Poor Boy / Lucky Man (Review)

Artist:

Asaf Avidan & The Mojos

Asaf Avidan & The Mojos: Poor Boy / Lucky Man
Album:

Poor Boy / Lucky Man

Medium: CD
Stil:

Rock / Folk / Indie

Label: Temavar / Sony
Spieldauer: 61:36
Erschienen: 15.04.2011
Website: [Link]

Riesig, diese Stimme, wenn sie sich überschlägt und vor Leidenschaft nur so trieft … und THE MOJOS könnte für die Truppe hinter dem 30-jährigen Israeli kein passenderer Name sein. ASAF AVIDAN blutet, und die Band stiftet Sinn, denn so kann er es für den Rock 'n' Roll tun, eine hehre Absicht.

Wobei: Selbstaufgabe ist ASAFs Ding nicht. Gospeliges wie "Poor Boy" bekundet vielmehr Mut und Zuversicht, wiewohl die Welt eine unwirtliche ist. "Got It Right" erinnert an die folkigen LED ZEPPELIN, wobei AVIDAN Robert Plant an Kieksigkeit und Vokaldreck in nichts nachsteht - man denkt zunächst, hier sänge eine Dame. Der "My Favorite Clown" des Fronters scheint angesichts seiner offenkundigen Tieftraurigkeit gestorben zu sein, derweil ebenfalls klar wird, dass die Streicherklänge das Salz in der Suppe von "Poor Boy / Lucky Man" darstellen. "Small Change Girl" ist dagegen ein klangkarger, langsamer Blueser bar jeglicher Vorhersehbarkeiten. "The Ghost Of A Thousand Little Lies" spielt mit Laut und Leise, woraufhin "Wasting My Time" beschwingt hittig losrockt, was in "Little Stallion" noch eine schrille Steigerung erfährt.

WHITE STRIPES kommen in den Sinn, ohnehin die Garagenversion von Jimmy Page und Konsorten … Bei ASAF AVIDAN darf man sich, obschon er keine vordergründig für seinen Kulturkreis typischen Klänge hervorkehrt, dennoch eine naheliegende Melancholie dazudenken, die selbst das vergleichbar lockere "Losing Hand" umweht. In diesem Sinne ist er seinem kommerziell wenigstens zu Hause durch die Decke gehenden Kollegen AVIV GEFFEN in puncto musikalischer Vielfalt und Unberechenbarkeit weit voraus. "Out In The Cold" prägt einmal mehr das Cello, und erwartet man mit der Aussicht auf zehn Minuten Klangfülle ein weitgreifendes Epos am Ende, so sieht man sich in "Latest Sin" getäuscht: Minimalistische Musik erklimmt den Gipfel des Herzergreifenden. Großartig.

FAZIT: ASAF AVIDAN ist in unseren Gefilden bei weitem zu unbekannt, als dass seine wahnsinnig beseelte Musik zwischen retrospektivem Rock und verhalten Mystischem einen Underdog-Status rechtfertigen würde. Zu dringlich, zu zugänglich und dennoch anspruchsvoll sind seine Kompositionen, und zu dumm derjenige, der nicht zumindest eine Hörstunde bei MeinSpatz einlegt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 5847x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Brickman
  • Poor Boy
  • Got It Right
  • My Favorite Clown
  • Small Change Girl
  • The Ghost Of A Thousand Little Lies
  • Wasting My Time
  • Jet Plane
  • Little Stallion
  • Your Ancho
  • Losing Hand
  • Painting On The Past
  • Out In The Cold
  • Latest Sin

Besetzung:

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